Blick von Süden über den Bildungscampus




Schwarzplan

Funktionale Beziehung

2. Bauabschnitt | Städtebauliches Ideenteil



Lageplan

Stadträumliche Skizzen

Konzept Bildungscampus Laupheim


Die gewünschte städtebauliche Neuordnung des Gebietes und die geplante Neu-Ansiedlung der Stadtbibliothek bieten die einmalige Chance, dieses Stadtgebiet als Bildungscampus im erweiterten Sinne zu etablieren. Hierbei bezieht sich der Begriff „Bildung“ nicht nur auf die klassische Einrichtung Schule sondern auch auf Freizeit- und Kultureinrichtungen wie das Jugendzentrum und die Bibliothek sowie die Angebote für Sport und Bewegung. Veränderte pädagogische Rahmenbedingungen und die damit verbundene Tendenz zum eigenständigen Lernen erfordern die Öffnung klassischer Unterrichtsmethoden zu lebensnahen und erfahrungsgeprägten Lernformen. Hierbei werden in Zukunft der Zugang zu Informationen und vielfältige Möglichkeiten zu kreativem Handeln von besonderer Bedeutung sein. Stadträumlich kann eine qualitätvolle Verwebung schulischer Einrichtungen mit Freizeit-, Sport und Kultureinrichtungen in diesem Sinne wertvolle Synergien und somit die Grundlage für einen zeitgemäßen Bildungscampus erzeugen.

Städtebauliche Struktur


Die neue Stadtbibliothek bildet in Zukunft einen wichtigen Baustein des Bildungscampus und wird als zentrale öffentliche Einrichtung für die gesamte Stadt von großer Bedeutung sein. Bibliothek und Jugendzentrum finden in dem Baukörper Platz, der einerseits nach Nordosten den Straßenraum zu einem städtischen Platz öffnet und andererseits den Pausenhofbereich der Realschule von der Rabenstraße abgrenzt. Die städtebauliche Neuordnung um die Bibliothek erzeugt durch die Setzung zweier weiterer Baukörper im Sinne der Campusidee eine offene Struktur. Ein neues Wohn- und Geschäftshaus definiert den räumlichen Übergang der neu entstandenen Beziehung zur nordwestlich gelegenen städtischen Aktivitätszone Mittelstraße. Hier wird die Fußgängerzone auf den Bibliotheksplatz verlängert. Der Erweiterungsbau der Schulen folgt als Form der Logik seines Programms und gliedert die Freiräume des zentralen Bereiches der Schulhöfe. Der bestehende Grünraum entlang der Sportflächen wird aufgegriffen und als „grüner Rücken“ entlang des Laubachweges fortgesetzt. Dieser bildet den östlichen Abschluss des Campus und auch Platz für Parkierung in einer terrassierten durchgrünten Anlage.

Freiräume


Die durchlässige Struktur des Entwurfes erzeugt eine Sequenz unterschiedlicher Freiräume. Deren räumliche Definition und Gestaltung lässt gewünschte programmatische Zuordnungen zu, besitzt aber zugleich eine Offenheit und Flexibilität, um den höchst unterschiedlichen Ansprüchen an eine Campusfläche gerecht zu werden. Harte Flächen im Zentrum bilden jeweils zwischen den Eingängen und dem Erweiterungsbau zuordenbare Pausenhofflächen mit hohen Aufenthaltsqualitäten. Vor der gemeinsam genutzten Mediothek entsteht ein zentraler Freiraum als Bindeglied zwischen den jeweiligen Pausenhofflächen. Zwischen den Bestandsgebäuden schaffen sogenannte Experimentierfelder in Verbundnutzung flexiblen Freiraum für die Kreativität der Nutzer. Die Grünzone beherbergt grüne Klassenzimmer für beide Schulen zum Lernen im Freien. Außerdem finden sich hier Zonen für Entspannung und Bewegung. Die inhaltliche Nähe der Mediothek zur Stadtbibliothek äußert sich auch in der Gestaltung der verbindenden Freiräume. So findet sich hier neben einer Leseterrasse an der Bibliothek auch ein multimedialer Info-Cube. Die Entwicklungsgeschichte des Ortes wird in Form eine schmalen Wasserlinies als die „Spur des Laubach“ im Campusbereich sichtbar gemacht.

Konzept Erweiterungsbau


Das vorliegende Gebäudekonzept schafft ein dreidimensionales Beziehungsgeflecht der unterschiedlichen Nutzungsbereiche zueinander, um einerseits den hohen funktionalen Ansprüchen gerecht zu werden, andererseits aber auch - im Sinne einer offenen Lernlandschaft – mögliche Synergieeffekte zuzulassen bzw. zu provozieren. Die räumlichen Bezüge sind so flexibel, dass sie sowohl ein gewünschtes Maß an Gemeinschaft und Überlagerung als auch das nötige Maß an Eigenständigkeit der Nutzungen und Nutzer ermöglichen.

Erscheinungsbild


Das Gebäude präsentiert sich mit einer sich verändernden Fassade und tritt auf diesem Wege in einen Dialog mit seiner Umgebung. Den großflächigen Fensteröffnungen ist eine Struktur aus transluzenten farbigen Lamellen als Sonnen- und Sichtschutz vorgelagert. Der Öffnungsgrad dieser Struktur ist steuerbar und verändert so einerseits die Lichtverhältnisse innen, andererseits verwandelt sie auch die äußere Erscheinung des Gebäudes.