Das neue Wohn- und Geschäftshaus formuliert durch seine charakterstarke Gebäudekubatur in Kombination mit einem zukunftsweisenden grünen Fassadenkonzept einen einzigartigen Ortseingang für Umkirch. Sowohl die Gemeinde als auch die Firma Schleith erhalten ein neues Gesicht durch Architektur, die für Innovation und Nachhaltigkeit steht.
Nutzungsverteilung
Die Büroräume der Firma Schleith befinden sich überwiegend im Erdgeschoss und gruppieren sich um einen Innenhof, der die natürliche Belichtung sicherstellt und gleichzeitig Raum für die baubotanische Baumstruktur bietet. Der Eingangsbereich im Osten zeichnet sich durch ein repräsentatives Foyer aus, das sich über zwei Geschosse erstreckt. Eine skulpturale Treppe verbindet die Eingangsebene mit der darüber liegenden Ebene mit den Besprechungsräumen und dem Sozialraum mit Küche mit direktem Zugang zu einer Dachterrasse. Von hier aus werden Blicke in die Umgebung ermöglicht.
Ein Zwischengeschoss beherberg die Kellerräume der Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum, der gleichzeitig den Zugang zu einer Gemeinschaftsterrasse für die Bewohner bildet. In den Geschossen drei bis acht befindet sich ein vielfältiges Angebot unterschiedlicher Wohnungstypen. Besondere Wohnqualität entsteht durch die vielschichtige Südwestfassade, die durch auskragende Bauteile, Loggien und Balkone sehr unterschiedliche und qualitätsvolle private Freiräume bietet.
Baubotanik Entwurfskonzept
In dem durch die Büroräume gebildeten Innenhof wurzelt eine baubotanische Baumstruktur, die mit ihren verwachsenen Ästen und Stämmen fast die gesamte Süd-West-Fassade der Wohngeschosse prägt. Sie steht in einem engen Dialog mit dem benachbarten Wald und durch die unmittelbar vor dem Baukörper liegenden Baumkronen entsteht eine räumlich tiefe und atmosphärisch dichte zweite Fassade, die wesentlich zur Lebensqualität in den Wohnungen beiträgt. Auf den auskragenden Balkonen kann man die sinnlichen Qualitäten der artifiziell gebildeten Baumkronen wie z. B. das Rauschen der Blätter im Wind, unmittelbar erleben. Und die hervorspringenden Erker ermöglichen einen Ausblick in die Landschaft durch die grüne Schicht der Blätter hindurch.
Über diese ästhetischen Aspekte hinaus weist die baubotanische Fassade aber auch wichtige ökologische-energetische Vorzüge auf. So schützen die durch Verdunstung ständig kühle bleibenden Blätter als ein natürliches Verschattungssystem das Gebäude im Sommer vor Überhitzung, während durch den Laubfall im Winter solare Gewinne voll genutzt werden können. Auf diese Art und durch die Filterwirkung der Blätter trägt die baubotanische Fassade zu einem angenehmen Mikroklima in den Wohnräumen und auf den Balkonen bei.
Die Pflanzkübel auf den Balkonen werden temporär für die Addition zahlreicher junger Bäume genutzt, um von Anfang an gleich ein großes Blattvolumen zu haben. Nach der Verwachsung können die Kübel von den Bewohnern für andere Pflanzen genutzt werden. Die Fassadenverkleidung besteht aus Faserzementplatten.