In der Folge des Wachstums des SBBZ Sehen auf zwölf Klassen wird ein neues Schulgebäude notwendig, da der Bestandsbau eine solche Erweiterung nicht zulässt. Außerdem besteht Raumbedarf für die Tagesgruppen und einen zweigruppigen Kindergarten. Der notwendige Neubau bietet die Chance, einen hochwertigen Lernort zu entwickeln und im Zusammenspiel mit anderen relevanten Stiftungseinrichtungen Synergien zu schaffen.
Aus den speziellen Rahmenbedingungen eines SBBZ Sehen ergeben sich besondere Flächenanforderungen – nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Die Empfehlungen fassen die Erkenntnisse aus der »Phase Null« aus Sicht der Planer zusammen und sind mit den Nutzern abgestimmt. Sie bilden die Basis für die weitere Planung und ermöglichen, Raum und pädagogisches Programm aufeinander abzustimmen.
Im Laufe des Planungsprozesses wurde das räumlich pädagogische Konzept mit Akteuren aller Einrichtungen in Schlüsselinterviews, drei Workshops und einem pädagogischen Tag — begleitet durch Dokumentenanalysen, Hospitationen und Exkursionen — schrittweise erarbeitet.
Aula, Musikraum/Bühne und Multifunktionsraum/Mensa bilden das Herz der Schule. Für Veranstaltungen können diese Räume gemeinsam genutzt werden, im Alltag wird das Gebäude über diesen zentralen Bereich erschlossen.
Der allgemeine Unterrichtsbereich ist in kleine und somit überschaubare soziale Einheiten gegliedert. Jeweils drei Klassenzimmer und ein Raum der Tagesgruppen bilden so zusammen mit Pflegebädern, Abstellräumen und einer Arbeitsstation für das Team ein Cluster. Die zeitliche versetzte, gemeinsame Nutzung von Räumen von Schule und Tagesgruppen vermeidet Leerstand und schafft Synergien, indem der Tagesgruppenraum am Vormittag auch für Unterrichtszwecke genutzt werden kann und die Clusterbereiche am Nachmittag für die Tagesgruppen.
Zusätzlich zu den dezentralen Räumen gibt es einen zentralen Bereich für die Tagesgruppen, da am Nachmittag auch Schüler aus der GFWRS an diesen Standort kommen.
Die Fachunterrichtsräume liegen auf einer Ebene und sind in die drei Nutzungscluster Sehen, Bewegung/Therapie und Kreativ/Werken zusammengefasst.
Zentrale Teambereiche für Kommunikation und Arbeit sind an die Verwaltung angegliedert und werden von allen Einrichtungen gemeinsam genutzt. Sie ermöglichen informelle Kontakte und fördern die Teambildung. Diese werden ergänzt durch dezentrale Arbeitsstationen in den Clustern.
Der Schulkindergarten Zeno bildet eine eigenständige Einheit im Gebäude mit starkem Freiraumbezug.
Der Neubau soll am Standort St. Paulus entstehen. Die Nähe zum Internat Bonaventura ermöglicht innen- und außenräumliche Synergien.
Es soll ein gemeinsam von Schule, Tagesgruppen, Kindergarten und Internat genutzter Freiraum entstehen, der die bestehenden Spielflächen integriert und mit einem differenzierten Angebot ergänzt. Die Freiflächen sollen auch für externe Nutzer zugänglich sein.